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Julia Glaser / ForstBWJulia Glaser / ForstBW

Geschichte der Schwetzinger Hardt

Seit vielen Jahrhunderten nutzt der Mensch die Hardtwälder als Quelle für Bau- und Brennholz sowie als Weide für das Vieh. Gesammeltes Laub und Moos dienten früher als Einstreu für die Viehställe. 

Im Mittelalter war die Schwetzinger Hardt ein Eichenwald, und die Bauern trieben ihre Rinder, Ziegen und Schweine zur Waldweide in die Hardt. Der Name „Hardt“, ein altes germanisches Wort für Waldweide, zeugt davon. Sogar landwirtschaftliche Kulturen wie Kartoffeln und Buchweizen hat die bäuerliche Bevölkerung in Notzeiten hier angebaut. Durch die wechselnden Nutzungen haben die Menschen die Zusammensetzung des Waldes auf den von Natur aus armen Sandstandorten immer wieder verändert.

Aus dem ursprünglichen Buchen-Mischwald entstand so zunächst ein Eichen-Mittelwald. Die Entnahme von Streu und die über Jahrhunderte starke Nutzung verschlechterte jedoch die Qualität der Böden. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts baute der Mensch deshalb die anspruchslose Kiefer an. In nur 150 Jahren wandelte sich die Schwetzinger Hardt vom Laub- zum Nadelwald. Durch die Aufgabe der Streunutzung und eine naturnahe Waldbewirtschaftung eroberten in den letzten Jahrzehnten Buchen und andere Laubgehölze wieder einen Teil ihres verlorenen Lebensraums zurück.